Obwohl das Wetter es gut mit uns meinte, die Sonne kam fast pünktlich zu Spielbeginn durch, wir über 3/4 der Zeit die Spiel bestimmende Mannschaft waren, uns zahlreiche hochkarätige Chancen erarbeiteten, reichte es nur zu einer denkbar knappen 2:1 Niederlage gegen die Reserve aus Ostbevern.
Doch der Reihe nach. Nach einem leicht nervösen Beginn, eroberten wir uns in den ersten 20 Minuten den Rasenplatz im Beverstadion und spielten druckvoll nach vorn. Leider standen wir bei etlichen Angriffen zu dicht, sodass wir uns in der Mitte des gegnerischen 16ers festfraßen. Doch in der 15. Minute schnappte sich Tine - deren erster und gelungener Einsatz nach ihrem Frankreich-Aufenthalt das heutige Spiel war - nach einem missglückten Abschlag der BSV Torhüterin den Ball, legte ihn auf die nacheilende Steffi, die ihn leider Zentimeter am leeren Tor vorbeischoss.
Fünf Minuten später erkämpfte sich Theresa einen fast schon verloren geglaubten Ball an der Torauslinie, passte auf Ela, die ihn mit Wucht aus dem spitzen Winkel des Fünf-Meter-Raums haarscharf über die Latte kickte. Danach gab es noch einige weitere, weniger hochkarätige Chancen, die nichtsdestotrotz gefährlich waren. Bis dato waren die ostbevenrinnen unserem Tor kaum gefährlich nahekommen, bzw. wurden spätestens von Caro oder der wachen Eve abgefangen.
Dann kamen zwischen der 32. und 37. Minute zwei Einschläge, die den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf stellten. Zwei perfekt geschossene Ecken von rechts, zwei starke Kopfballaktionen, Eve konnte die hohen Bälle nicht fangen, unsere Abwehr im Luftraum war so gut wie nicht vorhanden und prompt stand es 0:2. Während wir mit unseren Chancen leichtfertig umgingen (was sich auch im zweiten Durchgang leider kaum änderte), war die Ausbeute der Gegnerinen perfekt.
Die letzten 10 Minuten pendelte das Spiel wenig aufregend hin und her. Wenn man von Krankenpflege AUF dem Spielfeld und einer gelben Karte für Eve, aufgrund ihrer berechtigten Frage, ob man das nicht außerhalb erledigen könnte, absieht. Der ansonsten sehr gründlich pfeifende Schiedsrichter sah uns in der Pflicht, den Ball für die Gegnerinnen zum Einwurf zu holen, damit das Spiel hätte fortgeführt werden können. Sehr eigenwillig, aber nicht Spiel entscheidend...
Die zweite Halbzeit zeigte uns spielerisch wieder stark. Bewunderswert, dass jede Spielerin bis zum Schluss lief und kämpfte und jeder - inklusive des gegnerischen Trainergespanns - das eindeutige Gefühl hatte, dass wir das Ergebnis jeder Zeit hätten drehen können.
In der 62. Minute war es dann endlich so weit: Tine erkämpfte sich den Ball, dribbelte zum 16er und zirkelte ihn schön ins Toreck. Der Anschlusstreffer.
Eine knappe halbe Stunde blieb noch zum Ausgleich, oder sogar dem Sieg. Doch trotz zahlreicher schöner Kombinationen - oft durch die eingewechselte Svenja eingeleitet oder getragen - scheiterten wir - wie so oft vorher - an unserer Abschlussschwäche. Da wurde der Ball lieber vor dem Tor noch einmal quergelegt, anstatt ihn - wie auch immer - selbst in Richtung Gehäuse zu lenken.
So blieb es beim glücklichen 2:1 für die Gegnerinnen (erreicht durch zwei sehr sehenswerte Tore). Gut gespielt, trotzdem verloren - das kennen wir doch von irgendwoher...
Jochen |
