Nach der viel zu langen Winterpause, in der es aufgrund der Platzsperren und des langen Winters nur Halleneinheiten gab, war schwer abzuschätzen, wie wir uns in unserem ersten Spiel draußen schlagen würden. Die Hinrunde hatten wir  sehr gut beendet, eine formidable erste Runde der HKM gespielt, aber das heutige Spiel war ein Sprung ins kalte Wasser, nach langer Unterbrechung. Bzw. ein Sprung auf den neuen Kunstrasen des TuS Hiltrup, der seinen ehemaligen Ascheplatz gleich mehrfach begrünt hatte. Begleitet von der heftig tobenden Xynthia, wünschte sich Earl, der gegnerische Trainer, "ein offenes Spiel". Das sollte er bekommen...

Zunächst starteten wir gut; gleich der erste Angriff brachte uns gefährlich in die Nähe des gegnerischen Tors. Es gab noch einen zweiten Anlauf... und dann übernahm Hiltrup das Spiel. Die Gegnerinnen spielten schneller, agiler und mit mehr Druck als wir und tauchten so das ein und andere Mal gefährlich nahe vor unserem Tor auf. Nach einer guten Viertelstunde kam es, wie es kommen musste: Hiltrup ging mit 1:0 in Führung. Runde zehn Minuten später wurde der Vorsprung auf 2:0 erhöht. Ein Schuss vom 16er, halbherzige Gegenwehr von uns und der Ball senkte sich scharf geschossen über Eva ins Tor.
Doch nach einem kurzen Moment der Resignation rissen wir uns zusammen, begannen plötzlich mitzuspielen, selbst das Heft in die Hand zu nehmen, was Anna in der 42.Minute mit dem Anschlusstreffer belohnte.

Die Halbzeitpause ging über volle 15 Minuten, was uns anscheinend gut tat, denn wir starteten mit Vehemenz. In der 52. Minute wurde Linda unsanft etwa 20 Meter vor dem Tor gestoppt (Expertenn rätseln, ob es ein Foul oder ein überlegt provozierter Freistoß war. Vertretbar in jedem Fall!); Anna nahm sich den Ball und beförderte ihn cool (mit ein bisschen Windhilfe) zum Ausgleich ins Tor. 
Sichtlich geschockt überließehn uns die Hiltruperinen jetzt das Spiel, und wir erarbeiteten uns ein paar Chancen, um in Führung zu gehen. Leider nutzten wir keine davon. Was sich bitter rächte. Denn im Anschluss an einen eigentlich schon geklärten Spielzug, kam Tete wenige Meter vor unserem Tor ungehindert zum Schuss. 3:2. Was die Gegenerinnen logischerweise aufbaute, die jetzt wieder leicht die Oberhand gewannen. Bis zu einem schönen Pass in der 78. Minute auf Nicole, die ihre direkte Gegnerin und die Torhüterin ausspielte und das 3:3 markierte. Danach wogte das Spiel relativ gleichmäßig auf und ab, es passierte nichts bewegendes mehr. Bis zur 88. Minute, als ein scharfer und schön gesetzter Pass Lindas, Theresa in Szene setzte. Sie erreichte ihn fast, zögerte aber angesichts der herausstürmenden Torhüterin kurz, worauf diese den Ball knapp vor Theresa sichern konnte. So blieb es beim letztlich verdienten 3:3. Während Hiltrup spielerisch und mit Ehrgeiz überzeugte, sich dadurch einige Vorteile erspielte, steckten wir nie auf und wurden so für die kämpferische Leistung am Ende belohnt.

Trotz einiger Unsicherheiten und Holprigkeiten war es in Anbetracht der langen Pause und des starken Gegeners ein respektabler Start in die Rückrunde.

Klara lieferte ein ansprechendes Debüt - das erste Mal auf großem Feld gegen einen starken Gegner: feine Leistung.

Australien-Heimkehrerin Theresa wäre fast zum Edel-Joker und Matchwinner geworden; immerhin wird es keine Youtube-Fortsetzung von "Theresa, du musst da schon hingehen" geben;-)